Pressemitteilungen zur Bundestagspetition finden sich hier
Hier zur Pressemitteilung Roses Revolution 2018.
Hier zur Pressemitteilung Roses Revolution 2017.
Berlin/Bonn/Hamburg, den 12.Oktober 2016
„Da ich mich weigerte mich hinzulegen, (…) wurde ich kurzerhand gegen meinen Willen von vier Menschen auf das Gebärbett getragen (…).“
- Zitat eines Geburtsberichts vom letzten Jahr.
Weltweit legen Frauen am 25. November rosafarbene Rosen vor die Kreißsaaltüren, hinter denen ihnen Gewalt angetan wurde, und setzen ein Zeichen gegen Respektlosigkeit und Gewalt in der Geburtshilfe. Wer mag, schreibt einige erklärende Zeilen dazu und macht ein Foto, welches über soziale Netzwerke verbreitet wird und die Aktion dokumentiert. Zusätzlich werden anonym Geburtsberichte veröffentlicht. In Deutschland wird die Kampagne ehrenamtlich von einem Team aus vier Frauen mit ganz unterschiedlichen Geburtserfahrungen betreut.
Im vierten Jahr der Protestaktion sagt Mascha Grieschat, Koordinatorin der Roses Revolution Deutschland: „Wir haben viel erreicht, aber es bleibt noch mehr zu tun! Zwar sind immer mehr Frauen bereit, von negativen Erfahrungen zu berichten und Übergriffe öffentlich anzuklagen, doch das Bewusstsein, dass Patientenrechte auch während Schwangerschaft und Geburt gelten, wächst nur langsam.“ Viel zu oft werden die Grundrechte auf körperliche Unversehrtheit, auf Aufklärung, Information und Einverständniserklärung durch Geburtshelfer verletzt, sodass im November 2016 wieder erschreckende Geburtsberichte den alltäglichen Skandal von Respektlosigkeit, Beleidigung und Körperverletzung bezeugen werden.
Obwohl die WHO seit zwei Jahren explizit dazu auffordert, „Misshandlungen in geburtshilflichen Einrichtungen“ konsequent zu vermeiden, passiert politisch nichts, um Frauen und Kinder vor physischer und psychischer Gewalt [...]
Ganze Pressemitteilung mit Kontaktdaten in der PDF (598 KB) - siehe oben.
Mehr Hintergrund zur Roses Revolution Deutschland.
Berlin/Bonn/Hamburg, den 25. Oktober 2015
Beleidigendes Verhalten und Körperverletzung von Frauen durch Geburtshelfer sind
erschreckend normal. Es wird gesellschaftlich akzeptiert, dass Frauen während der Geburt ihres Kindes misshandelt werden. „Geburt tut halt weh“, heißt es im Allgemeinen, auch in Deutschland. Dass
dieser Zustand nicht länger so hingenommen werden soll, erläutert eine Erklärung der Gesundheitsorganisation der Vereinten Nationen (WHO). In dieser heißt es: „Frauen in aller Welt erfahren unter der
Geburt in geburtshilflichen Einrichtungen eine missbräuchliche und vernachlässigende Behandlung. [...] Ein Umgang dieser Art kann sowohl für die Mutter als auch für den Säugling unmittelbar negative
Folgen haben.“ Das Europäische Network of Childbirth Associations (ENCA) hat „Gewalt in der Geburtshilfe“ zum Thema seiner nächsten Konferenz gemacht und pünktlich zur Frankfurter Buchmesse ist ein
Buch mit Berichten betroffener Eltern und Geburtshelfer erschienen (C. Mundlos: „Gewalt unter der Geburt. Der alltägliche Skandal“ Tectum Verlag). Das Problem wird sichtbarer.
Bestärkt durch die WHO-Erklärung und die beginnende gesellschaftliche [...]
Ganze Pressemitteilung in der PDF (3,1 MB) - siehe oben.
Ansprechpartnerinnen:
Dr. Katharina Hartmann (Political Activism Coordinator von Human Rights in Childbirth Deutschland) katharina@humanrightsinchildbirth.com Telefon: 0151-629 700 70
Mascha Grieschat (Gründerin „Gerechte Geburt“) mascha.grieschat@gerechte-geburt.de
Dipl.-Psych. Claudia Watzel (Mother Hood e.V.) c.watzel@mother-hood.de
Facebook: Roses Revolution Deutschland
Web:
www.gerechte-geburt.de
www.humanrightsinchildbirth.com
www.rosesrevolution.com
In Kassel versammelten sich am Samstag, den 11. April 2015, VertreterInnen von zahlreichen Elterninitiativen und Vereinen sowie engagierte Einzelpersonen aus der gesamten Bundesrepublik zu einem ersten Netzwerktreffen.
Im Fokus des Treffens stand die gemeinsame Sorge, über die anhaltende Verschlechterung der Rahmenbedingungen in Schwangerenbetreuung und Geburtshilfe in Deutschland. Erhebliche Fehlentwicklungen in diesem Bereich haben zu katastrophalen Zuständen in der Versorgung geführt, die die körperliche und seelische Gesundheit hunderttausender Mütter und Kinder gefährden. Obwohl laut WHO 70-80% der Schwangeren bei Geburtsbeginn als gesund einzustufen sind, erleben in Deutschland nur noch etwa 8% der Gebärenden eine Geburt ohne medizinische Eingriffe. Die Zerstörung der wirtschaftlichen Existenz freiberuflicher Hebammen, die die Fachpersonen für Schwangerschaft und Geburt sind, hat zu einer spürbaren Unterversorgung mit Hebammenleistungen in vielen Städten und Regionen geführt. In der sensiblen Phase des Familienstarts werden Eltern allein gelassen. Zudem sind werdende Eltern in die Auseinandersetzungen zwischen Hebammen-Geburtshilfe und arztgeleiteter Geburtsmedizin geraten. Mit ihrer Sorge um die Gesundheit ihres ungeborenen Kindes erwirtschaftet ein florierender Gesundheitsmarkt Milliardenbeträge. Eine stetig steigende Zahl an Kaiserschnitten, die höchste Frühgeburtlichkeitsrate im europäischen Vergleich und die untragbar hohe medizinische Interventionsrate bei fast allen Geburten sind inakzeptabel. Diese Fehlentwicklungen der Geburtskultur wollen die Eltern nicht länger hinnehmen. Die Elterninitiativen fordern ein Mitspracherecht, um die sie betreffenden Rahmenbedingungen in Schwangerschaft, Geburtshilfe, Wochenbett und Stillzeit zu korrigieren und an einer umfassenden Reform mitzuwirken. Sie sehen eine staatliche Mitverantwortung zur Regelung einer individuellen, wohnortnahen Versorgung und den Ausbau einer Geburtshilfe am Wahlort der Mutter. Eltern fordern, die stärkende Begleitung von Hebammen in allen Phasen des Elternwerdens. Konkrete Maßnahmen zur Senkung der Kaiserschnittrate, die Förderung der physiologischen Geburt und die konsequente Eins-zu-Eins-Betreuung jeder Gebärenden sind ihre zentralen Forderungen zur Verbesserung der klinischen Geburtshilfe.
Indem sie Kinder zeugen, gebären und beim Aufwachsen begleiten, übernehmen Eltern eine herausragende Aufgabe für die Gesellschaft, welche Schutz und Anerkennung verdient. Mit diesem Initialtreffen in Kassel wurde der Grundstein für ein gemeinsames Sprachrohr der Familien gelegt. Das Netzwerk wird die Arbeit der regionalen und überregionalen Initiativen und Vereine bei ihrer Wahrnehmung in der Öffentlichkeit, bei VertreterInnen in Parlamenten, bei Verantwortlichen in Krankenkassen und Verbänden unterstützen. Es weist darauf hin, die Bedürfnisse von Eltern in der Familiengründungsphase nicht weiter zu ignorieren und Bedingungen zu schaffen, die einen gesunden Start für junge Familien in der Bundesrepublik ermöglichen. Für die Zukunft arbeitet das Netzwerk auf die Gründung eines „Bundesverbandes der Elterninitiativen für Geburtskultur“ hin.