Leider sind auch Sterneneltern nicht sicher davor, zusätzlich zum Verlust auch noch Respektlosigkeit oder Gewalt ausgesetzt zu sein. 2016 schrieb ich für
die Zeitschrift der Initiative Regenbogen e.V. einen Artikel zum Thema Gewalt in der Geburtshilfe. "Es hat ja noch gar nicht richtig gelebt" - und bezog sich als Ankündigung für die anstehende Roses
Revolution auf die Gewalt, welche explizit auch Sterneneltern in der Geburtshilfe begegnet, denn auch sie sind eingeladen, am 25.11. das Schweigen zu brechen und das Unrecht auszusprechen, was ihnen
im Kontext der Geburtshilfe widerfahren ist.
Dass das Thema noch immer so aktuell ist, macht einfach betroffen. Statt relativierender Aussagen wie "Es war ja nur ein Zellhaufen" oder "es hätte eh
keine Chance gehabt" oder "Sie haben sich auch komplett falsch ernährt und sind zu dick." oder welche Gemeinheiten sich Sternenmütter noch anhören müssen, wären Sätze wie der des Schülers für
Sterneneltern geeigneter. Ganz einfach geht auch: "Das tut mir leid."
Bei Tot- und Fehlgeburten ist nach wie vor die Aufklärung noch immer unvollständig bis problematisch fahrlässig: würdevolles Abschiednehmen nicht immer
möglich - Sternenkindfotograf, die Wassermethode, sich Zeit lassen, Ausschabung nicht immer nötig... alles Stichworte, die in einigen Kliniken/Praxen teils völlig selbstverständlich sind, in anderen
leider nicht. Raum für guten und gerechteren Umgang mit Sterneneltern gibt es leider genug. Danke an die Vereine, die sich diesbezüglich engagieren!